M. Neukamm: Kommentar 1: Ich habe Ihnen ja mitgeteilt, daß ich meine Arbeit grundlegend überarbeitet und auf polemische Entgleisungen verzichtet habe. Desweiteren habe ich alle Argumente nochmals geprüft, unpassende oder falsche Formulierungen entfernt. Ich hielt es ferner für angebracht, meine Einwände gegen die evolutionskritische Diskussion durch eine Reihe weiterer Erkenntnisse zu erweitern und bestehende Aussagen auf einer tieferen Ebene zu erklären. Dies führte mich zu der Einsicht, daß der Text einer umfassenden Revision bedurfte, um auch neueren Einwände gegen die Wahrscheinlichkeit einer transspezifischen Evolution adäquat zu begegnen. Ich möchte betonen, daß sich praktisch alle meine Argumente aus der älteren Arbeit in meinem neuen Essay wiederfinden! Leider wurde mir diese – überaus gängige Praxis – als „Unseriosität“ ausgelegt.
Zunächst ist festzustellen, dass Herr Neukamm hier einen Absatz kommentiert, den er aus einem Satz aus meiner Verteidigung der Wahrscheinlichkeitsrechnung – Teil 1 und aus mehreren Sätzen aus meiner Kommentierung seiner Reaktion darauf zusammengesetzt hat.
Es handelt sich wirklich nicht um ein ’neues Essay‘. Die von mir kommentierte Textpassage befand sich seit dem 22.12.1999 auf Herrn Neukamms Homepage (bis zur Veröffentlichung meiner Verteidigung der Wahrscheinlichkeitsrechnung – Teil 1 also bereits 991 Tage); der als ’neuer Essay‘ bezeichnete Ersatztext seit dem 30.04.2000 (bis zur Veröffentlichung meiner Verteidigung der Wahrscheinlichkeitsrechnung – Teil 1 also bereits 862 Tage). Herr Neukamm ersetzte nun die von mir diskutierte Passage durch den Text vom 30.04.2000. Diese Substitution fand unmittelbar nach der Veröffentlichung meiner Verteidigung der Wahrscheinlichkeitsrechnung – Teil 1 statt, und zwar als Folge der Veröffentlichung. (Gründe für diese Annahme werden in meinen Einleitung zu seiner Replik genannt). „Unpassende oder falsche Formulierungen“ wurden nicht etwa „entfernt“, und „durch eine Reihe weiterer Erkenntnisse … erweitert“, sondern die gesamte von mir diskutierte Passage war plötzlich weg! Soll das etwa das Eingeständnis zum Ausdruck bringen, dass die ganze Passage ‚unpassend‘ oder ‚falsch‘ war? Es geht nicht darum, dass man seinen eigenen Text nicht verbessern, erweitern oder umformulieren darf. Der Text wurde aber nicht wie behauptet revidiert, sondern durch einen anderen bereits seit Jahren bestehenden Text komplett ersetzt. Über diese Vorgehensweise verwunderte ich mich tatsächlich (und da war ich nicht der einzige). Ich schrieb daher in meiner Kommentierung seiner Reaktion:
„Dass Herr Neukamm seine ursprünglichen Anmerkungen nicht verteidigt oder richtigstellt, sondern statt dessen löscht und durch einen anderen Beitrag ersetzt, mag jeder interpretieren wie er will. Ich hätte mir – offen gesagt – doch etwas mehr Seriosität gewünscht. Darauf aufmerksam gemacht, gab Herr Neukamm als Grund der Löschung der von mir diskutierten Passage an, dies sei ‚in Einsicht seiner verbalen Verfehlungen‘ geschehen.“
Ich hätte es darauf beruhen lassen, wenn Herr Neukamm nun in seiner Replik nicht obigen Kommentar verfasst hätte, in dem er irreführende Aussagen macht, die ich natürlich nicht kommentarlos stehen lassen kann. Ich finde, eine Entschuldigung für seine verbalen Attacken gegenüber Andersdenkenden wäre ein Zeichen menschlicher Größe und längst überfällig gewesen.