M. Neukamm: Kommentar 17: Ihr Beispiel ist recht gut geeignet, um den darin steckenden Fehler deutlich zu machen: Natürlich, da haben Sie Recht, muß kein ganz bestimmter Roman entstehen, sondern es muß irgendein Roman entstehen. Sie erliegen hier aber wieder dem Irrtum, die Selektion unter den Tisch fallen zu lassen. Entsprechend müßten Sie ihr Beispiel ganz anders besprechen: Sie müßten einen Mechanismus zur Variation von Texten angeben sowie eine Selektionsbedingung, die bestimmte informationstragende, zufällig zustandegekommene, Worte (wie Mama, ist, dick,…) erkennt und fixiert! Dann müßten Sie auf der Basis des Erreichten, die Worte verschieben, kombinieren, den Rest erneut mutieren und selektionieren lassen, den Text verlängern und so weiter, bis man endlich eine aussagekräftige Information in den Text gebracht hat. Wenn man diese Methode in der genannten Weise anwendet, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, daß irgendein Roman entsteht.
Abgesehen davon, dass im vorangehenden Zitat der entscheidende Punkt meiner Argumentation weggelassen wurde (und mit einem anderen Beispiel von mir vermischt wurde), war dieses Beispiel eine Veranschaulichung seines eigenen Arguments: „Evolution mußte sich nicht notwendigerweise in den uns bekannten Formen und Bauplänen manifestieren“. Mein Beispiel zeigt, dass diese Behauptung keinen entscheidenden Einfluss auf die Wahrscheinlichkeitsberechnung hat. Außerdem ging es in diesem Beispiel nicht um die Entstehung eines Romans, sondern um die Zusammenfassung eines Romans mithilfe von 1000 Großbuchstaben. Die große Zahl an Wortkombinationen steht in keinem Verhältnis zu der Anzahl aller nur in Frage kommenden sinnlosen Buchstabenfolgen. Eine Fixierung von Worten durch eine Selektion ist unrealistisch.