Die Intelligent-Design-Theorie ist nichts weiter als Kreationismus im neuen Gewand
Der Kreationismus kränkelt an den gleichen Schwächen wie die Evolutionstheorie: Behauptungen oder Vermutungen ersetzen den experimentellen Beweis. Die Intelligent-Design-Theorie ist den beiden zuvor erwähnten weltanschaulichen Auffassungen vorgeschaltet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Design-Signale, die ausschließlich auf eine intelligente Ursache zurückzuführen sind, als solche zu erkennen. Es wird nicht gegen den experimentellen Beweis und beobachtbare Tatsachen argumentiert; daher ist die Intelligent-Design-Theorie sowohl dem Kreationismus als auch dem Evolutionsgedanken argumentativ überlegen. Durch die Forschungsergebnisse der Intelligent-Design-Theorie wurde Makroevolution und Abiogenese widerlegt. Einige kreationistische Ansichten wurden ähnlich dem Evolutionsgedanken ohne Not aufgestellt und mussten hinterher wie bei der Evolutionstheorie gegen wissenschaftliche Entdeckungen verteidigt werden.
Zu der Frage, wie das Beobachtbare zur Theoriebildung in der Intelligent-Design-Theorie und innerhalb der Evolutionstheorie verwendet wird, siehe meine Besprechung des Einwandes Die Evolutionstheorie würde doch nicht von fast allen Wissenschaftlern vertreten, wenn es sich bei dieser Theorie nicht um eine Tatsache handeln würde, dort insbesondere den dritten Punkt.
Tragischerweise stellt man oftmals fest, dass gerade diejenigen, die sich als wissenschaftlich arbeitende Forscher bezeichnen, religiösen Eifer bei der Verteidigung ihrer Vorstellungen an den Tag legen. Man beachte in diesem Zusammenhang folgende Zitate:
- „Gegenwärtig besteht unter den Wissenschaftlern, die zu einer einflußreichen Gruppe geworden sind, die Tendenz, sich ähnlich zu verhalten wie die Kirche zur Zeit Galileis“ – R. E. Gibson.
- „Viele Wissenschaftler [erliegen] der Versuchung […], dogmatisch zu sein, neue Ideen mit nahezu missionarischem Eifer aufzugreifen […] Im Falle der Evolutionstheorie scheint der Missionsgeist weiterhin den Vorrang zu haben.“ – Dr. J. R. Durant
- „Die Evolution [ist] in einem gewissen Sinne eine wissenschaftliche Religion geworden […]; fast alle Wissenschaftler haben sie angenommen, und viele sind bereit, ihre Beobachtungen ‚zurechtzubiegen‘, um sie damit in Übereinstimmung zu bringen“ – H. S. Lipson
Natürlich werfen viele Evolutions-Theoretiker die Intelligent-Design-Theorie und den Kreationismus absichtlich in einen Topf. Sie greifen dann den Kreationismus mit durchaus wissenschaftlichen Argumenten an und tun so, als sei auf diese Weise auch gleich die Intelligent-Design-Theorie widerlegt worden. Das wäre so, als würde ich versuchen, die Synthetische Evolutionstheorie dadurch lächerlich zu machen, dass ich auf den wissenschaftlichen Fehlern Darwins und den Fälschungen Haeckels herumreite. Natürlich darf man über die Aussagen von Kreationisten diskutieren und sie widerlegen. Genauso darf man auch auf Darwins Fehler und Haekels Fälschungen aufmerksam machen; nur darf man dann nicht so tun, als sei damit die Intelligent-Design-Theorie bzw. die Synthetische Evolutionstheorie automatisch auch widerlegt, und zwar dort, wo deren Aussagen gar nicht übereinstimmen.